ANTIKEN (n. m.)

ANTIQUE (eng.) · ANTIQUE (fra.) · OUDHEID (nld.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
ANCIEN (fra.) · ANTIQUE (fra.)
EBERT-SCHIFFERER, Sybille, « « Natürlichkeit und antiche Manier. Joachim von Sandrart als Antikenzeichner », in DANESI SQUARZINA, Silvia (dir.), Caravaggio in Preussen. Die Sammlung Giustiniani und die Berliner Gemäldegalerie, », dans DANESI SQUARZINA, Silvia (éd.), Caravaggio in Preussen. Die Sammlung Giustiniani und die Berliner Gemäldegalerie, cat. exp., Berlin, Altes Museum - Roma, Palazzo Giustiniani, 2001, Milano, Electa, 2001, p. 57-83.

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Quotation

Solches haben alle Antiche in den statuen Gemählen/ wol beobachtet/ auch dergleichen Anmerckungen/ oder Maß-Verändrungen gemehret oder gemindert/ nachdem es die Gelegenheit/ so wol der Affecten/ als auch des Orts/ wo solche Wercke solten gestaltet werden/ erforderte; damit alsdann des Anschauers Augen vergnügt blieben/

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Quotation

Rede bey Stellung des Modells, p. 8
[Was ein Jüngling bereits wissen müsse nach dem Modell zu zeichnen] Drittens muß er auch viel nach denen Abgüssen der besten Antiquen Statuen gezeichnt haben/ auf daß seine Idea durch vielfältige Anschauen solcher Richt-Schnuren der Schönheiten/ mit deroselben Gestalten gäntzlich angefüllet seye : […] Es werden desselben Wiederscheine (also nenne ich ins kleine verfertigte Academien-Zeichnungen) allezeit etwas mitführen von der Eigenschafft der Ideen derjenigen welche Sie verfertiget haben ; Ist die Idea des Zeichners mit den schönene Gestalten der Antiquen Statuen angefüllt/ so werden seine Werckstücken allezeit etwas von denslben Schönheiten in sich füheren/ ist aber seine Idea rauh und leer von allen diesen Dingen/ so werden auch seine Werckstücke also beschaffen seyn.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage
CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin

Quotation

Rede bey Examinirung eines Kunst-Gemäldes, p. 26
Durch das Wort Proportion, verstehet man die wohl zusammen stimmende Maassen eines jeden wohlgemachten Cörpers/ insbesondere aber des Menschen/ und vornehmlich dieselbe Maaß welche in den Statuen der Antiquen als accuratesten Regeln der Schönheit zu finden ist. 

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
CONCEPTS ESTHETIQUES → antique
CONCEPTS ESTHETIQUES → beauté, grâce et perfection

Quotation

Das 9. Capitel. Von der Stellung der Glieder/ und derer Verkürzung in einem Bilde.
Ein Bildniß muß in gerader Linie stehen; Arm und Beine sollen beyderseits mit voraus gehen alterniren. Das Angesicht soll sich allezeit dahin wenden, wo der Arm hinaus zeiget, dieses ist in allen Statuen der guten Antiquen, auch in den Stücken selbiger und itziger berühmter Mahlern zu sehen. […] Man ist aber an diese und andere Regeln nicht gebunden, sondern man kan es nach Vernunfft und Nothdurfft verändern. Die vornehmsten Glieder sollen möglichst sichtbar und unverdeckt bleiben. Vielfäldiges Verkürzen ist zu vermeiden, sonderlich der Armen, wenn Platz und Raum vorhanden ist. Es zeichnet sich auch sehr übel, wenn ein sitzend Bild die Füsse auswartz, und hingegen die Knie einwarts gegen einander kehret, wenn aber die Knie auswarts gehen, und die Füsse zusammen creuzen, so giebt es einen besseren Wohlstand. 
Der Weibes-Bilder Beine, es seyn gleich sitzende oder stehende Bilder, sollen erbarlich, und nicht zu weit von einander stehen: es kommet auch sehr übel an sitzenden Mannes-Bildern, noch schlimmer aber an Weibes-Bildern […]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
CONCEPTS ESTHETIQUES → antique

Quotation

Das 9. Capitel . Von der Stellung der Glieder/ und derer Verekürzung in einem Bilde.
Viel berühmte Mahler haben diesen Übelstande an stehenden und auch liegenden Bildern eingeführet, daß sie, wenn die rechte und lincke Hüffte auswancket, die Achsel selbiger Seiten erhoben. Da doch hingegen insgemein die Achsel der Seiten niedrig als die andere seyn soll: es soll auch jederzeit das Haupt, wenn es möglich, es sich nach der höchste Achsel wenden. Wenn zierliche fürnehme Bilder und nicht grobe Arbeiten zu machen sind, […]. Man soll im wenden und biegen der Glieder erbarlich bei der Natur-Zierde bleiben […]. 
Hingegen ist bey den Händen und Füssen mehr Freiheit erlaubet […]
Es ist allezeit die Natur für eine sichere Richtschnur zu halten. Die gehenden Bilder sollen nicht weiter schreiten, als eines Fusses-Länge von einen zum andern, die perfecten Antiquen haben allezeit ihre stehenden Bilder als wolten sie gehen, auch etwas wanckendt, sehr rühmlich und angenehm gestellet. 
Kürtzlich man hat in dergleichen Gemählden auf der Bilder-Natur, artige und wohlsittliche Verrichtung und Arbeit scharff zu sehen […]. Man hat auch auf der Personen ihre Leidenschaften, Amt und Beruff zu sehen, daß man gleich aus ihren Gesichte, Verrichtungen und Geberden ihre Unternehmungen erkennen möge.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
CONCEPTS ESTHETIQUES → nature, imitation et vrai