TUSCHEN (v.)

DOESEL (TO) (eng.) · DOEZELEN (nld.)
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ARCERING (nld.) · DOEZELEN (nld.) · WASSEN (nld.)
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Quotation

{Der Autor, und Claudius Gilli übeten sich hierinn zu Rom.} Die Landschaft-Mahler/ haben hierinn/ indem sie viel nach dem Leben gezeichnet/ sich wol-erfahren gemacht: maßen sie solcher Handriße sich nachmals überall bedienen können. Ich selbst thäte solches/ etliche Jahre lang. Endlich aber/ als mein nächster Nachbar und Hausgenoß zu Rom/ der berühmte, Claudius Gilli, sonst Loraines genant/ immer mit ins Feld wolte/ um nach dem Leben zu zeichnen/ aber hierzu von der Natur gar nicht begunstet war/ hingegen zum Nachmahlen eine sonderbare Fähigkeit hatte: als haben wir ursach genommen/ (an statt des Zeichnens oder Tuschens mit schwarzer Kreide und dem Pensel) in offnem Feld/ zu Tivoli, Frescada, Subiaca, und anderer Orten/ auch al S. Benedetto, die Berge/ Grotten/ Thäler und Einöden/ die abscheuliche Wasserfälle der Tyber, / den Tempel der Sybilla, und dergleichen/ mit Farben/ auf gegründt Papier und Tücher völlig nach dem Leben auszumahlen. Dieses ist/ meines darfürhaltens/ die beste Manier/ dem Verstande die Warheit eigentlich einzudrucken: weil gleichsam dadurch Leib und Seele zusammen gebracht wird. In den Zeichnungen wird hingegen alzuweit zuruck gegangen/ da die wahre Gestalt der Sachen nimmermehr also pur eigentlich heraus kommet. {Noch andere fürtreffliche Landschaft-Mahlere.} Es ist auch besagter Claudius, wiewol langsam genug/ endlich in dem Landschaft-Mahlen/ gründen und coloriren/ so perfect worden und hoch gestiegen/ daß er wunder gethan/ und billich ein Antecessor und Ubertreffer aller der andern mag genennet werden [...].

Conceptual field(s)

GENRES PICTURAUX → paysage
CONCEPTION DE LA PEINTURE → dessin

Quotation

Das 35. Capitel. Allerley Manieren die Schattier-und Erhöhungen zu lernen, ingleichen wie man mit Röthelstein/ Sinesischer Dinte/ blauem Indig und andern Farben tuschiren soll.
Wer lernen will mit Farben mahlen, der thut wohl, daß er gleich seinen Ris oder Zeichnung und dessen Vertiefung mit dem tuschen von allerley Farben ausmache, den das schraffieren oder mit lauter Linien zu schattiren, gehöret nur für diejenigen, so das Kupfferstechen, Radieren und Formenschneiden lernen wollen, nicht aber für den, der einen guten Mahler abgeben will.
Zum tuschen oder tuschiren aber gebrauchen ettliche unterschiedliche Farben, denn einige bedienen sich, wenn sie mit schwartz tuschen wollen, der Chinesiche Dinter, oder Ost-Indianischer Dinte. […]
Einige nehmen auch Indig, […]
Einige nehmen zu einer braunen Tuschirung statt des Indigs die cöllnische Erde […]
Noch andere, wenn sie eine gantz bundt bemahlte Tuschirung haben wollen, so tuschiren sie das gantze Bild mit allerley bundten Wasser-Farben aus und vertieffen es auch mit selben, das Licht aber oder die Erhöhung giebt auch die weisse Farbe des Papiers : und dieses heisset mit nassen Farben tuschen.

tuschiren

Conceptual field(s)

MATERIALITE DE L’ŒUVRE → technique du dessin
MATERIALITE DE L’ŒUVRE → technique de la peinture