FÜRST, Paul, Theoria Artis Pictoriae, Das ist: Reiß-Buch/Bestehend in kunstrichtiger/leichter und der Naturgemässer Anweisung zur Mahlerey, 1656.

Universitätsbibliothek Allemagne Images in-texte Frontispice 28 quotations 21 terms
Publié de manière anonyme par Paul Fürst à Nuremberg, une seconde édition est publiée en 1666, puis une troisième en 1700. Ce petit recueil de planches pour apprendre à dessiner est caractéristique des livres de dessins publiés en Allemagne aux XVIIe et XVIIIe siècles, et destinés aux peintres et aux amateurs. Les planches qui accompagnent le court texte reprennent les planches des Diverse figure al numero di ottanta, dissegnate di Annibale Carracci, Rome, 1646 et de l'Excellentia et Nobilitate delineationis libri duo, de Jacopo Palma il Giovanne, publié à Venise, 1611.
Les dessins des yeux, bouche, oreilles etc. sont repris du Reiss-Büchlein de Jacob van der Heyden, qui lui-même reprend les modèles de Crispin de Passe.
in-8 german

Dedication
An die Edelgesinnten Liebhaber und Liebhaberinne

Structure
- [Aiiv] Die Mahlerey redet,
- [Aiiir] Zuschrifft/ An die Edelgesinnten Liebhaber und Liebhaberinne der löblichen und lieblichen Zeichen-und Mahl-Kunst,
- Hier folgen im Original die auf der vorausgehenden Seite abgebildeten graphischen Anteilungn zu den Grundübungen.

FÜRST, Paul, Theoria Artis Pictoriae, Das ist: Reiß-Buch/Bestehend in kunstrichti-ger/leichter und der Naturgemässer Anweisung zur Mahlerey., dans PFISTERER, Ulrich (éd.), 2009 [En ligne : http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2009/787 consulté le 05/04/2016].

FILTERS

QUOTATIONS

Zuschrifft/ An die Edelgesinnten Liebhaber und Liebhaberinne der löblichen und lieblichen Zeichen und Mahlkunst

Conceptual field(s)

Es müssen unholde Menschen seyn/welche ob dieser schönen und schätzbaren Kunst eckeln; unartige Sinne/die der angenehmen Gleichheit der Natur widersprechen; ja blind und verdüstert in ihrem Verstand/wann ihnen mißfället/was allen/die Augen haben/behagen muß. Fragen Sie nach dem Nutzen der Mahlerey/und wollen alle Zierlichkeit entfernet haben/so ist unlaugbar/daß die Baukunst/ohne diese Dienerin/nicht bestehen/die hinfallenden Gestalten aller Sachen nit erhalten werden/die Gedächtniß nicht füglicher gestärcket/und das Gemüth mit mancherley seltnen Erfindungen/nicht mehr ergötzet und erquicket werden kan/als vermittels der Außbildung wohlbesagter Mahler-Kunst.

maler-kunst

Conceptual field(s)

PEINTURE, TABLEAU, IMAGE → définition de la peinture

malerei

Conceptual field(s)

PEINTURE, TABLEAU, IMAGE → définition de la peinture

Wir wollen dieses Orts nicht gedencken von der sinnreichen Erfindungen/noch von den Farben/Liecht und Schatten/noch von der schönen Ordnung/noch von der Bewegung des Gemüthes/welches alles der verständige Mahler/meisterlich zu Werck zu bringen/wissen soll: sondern allein handeln von der kunstständigen Stellung/dem Ebenmaß und den gehörigen Umbriß eines Bildes/welches gleichsam das a/b/c kan genennet werden/und wann man solcher Buchstaben versichert ist/muss man alsdann die Sylaben und Wörter zusammen sezen lernen; wie hier/wenn man die Augen/Nasen/Ohren/Mund zeichnen kan/ist alsdann leicht ein wolgebildtes Angesicht und nachgehends von den Armen/Händen und Füssen/einen gantzen Leib aufzureissen und zu entwerffen; massen solches alles die beliebte Ubung erfreulichst lehren wird.

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps
L’HISTOIRE ET LA FIGURE → action et attitude

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → figure et corps

Ob nun wohl nicht anzulaugnen/daß diese Meynung ganz richtig und unwidersprechlich seye; so muß man doch darbey gestaändig seyn/daß nicht eines jeden Gelegenheit ist/die Geometriam und artem Opticam ex fundamento zu studieren/daß viel treffliche Mahler/ohne solche/den Pinsel meisterlich geführet/in dem nemlich die vielfältige übung/das circkelmas so wol/als die Lehrgesetze zu Gesicht und in das scharffsichtige Urtheil bringen mag. Viel werden auch durch solche Weg abgeschreckt/daß sie die Gedult verlieren/und mit den langweiligen Linien nichts zu schaffen haben wollen.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

Belangend nun die Ebenmaß oder Symmetriam des Menschlichen Cörpers/ ist nicht ohne Verwunderung zu betrachten daß […]

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Belangend nun die Ebenmaß oder Symmetriam des Menschlichen Cörpers/ ist nicht ohne Verwunderung zu betrachten daß […]

symmetria

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion

Wie nun die richtige Ebenmaß der edelgemeldeten Mahlerey mit den Augen redet/und  eine Sprache ist/welche jedermann verstehen will/der nicht blind ist; als ist so viel schwerer die allgemeine Beliebung zu erlangen/und ist auch selten ein Künstler zu finden/welcher in allen Stücken gleich glückselig gearbeitet/und so wol in  Landschaften/ Bildern/ Thieren/ Contrafaien/ Gebäuen/ kleiner und grosser Arbeit eine endliche Vollkommenheit sollte erwiesen haben; dergestalt/ daß auch die Meister der Kunst/vielmals aus Ehrfurcht und Neid/sich so wenig/als die Unverständigen in solchen Sachen/eines einstimmigen Urtheils vergleichen können.

Conceptual field(s)

PEINTURE, TABLEAU, IMAGE → définition de la peinture

Wie nun die richtige Ebenmaß der edelgemeldeten Mahlerey mit den Augen redet/und  eine Sprache ist/welche jedermann verstehen will/der nicht blind ist; als ist so viel schwerer die allgemeine Beliebung zu erlangen/und ist auch selten ein Künstler zu finden/welcher in allen Stücken gleich glückselig gearbeitet/und so wol in  Landschaften/ Bildern/ Thieren/ Contrafaien/ Gebäuen/ kleiner und grosser Arbeit eine endliche Vollkommenheit sollte erwiesen haben; dergestalt/ daß auch die Meister der Kunst/vielmals aus Ehrfurcht und Neid/sich so wenig/als die Unverständigen in solchen Sachen/eines einstimmigen Urtheils vergleichen können.

Conceptual field(s)

CONCEPTS ESTHETIQUES → beauté, grâce et perfection

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités

Zeuxis hat der Helenä Bildnis mit so überholder Schönheit gemahlet / daß die lebendige Helena / von der verstorbnen und gemahlten gleichsam überwunden worden; also / daß fast gantz Griechenland zugeloffen / daß Kunststück mit Verwunderung anzusehen /und unter andernauch Nicostratus / welcher der Zeit nicht für dengeringsten Meister dieser Kunst gehalten wurde: dieser erstaunte ob dem ersten Anblick solches Bildes / daß er gleich einem Stein ohne Bewegnis darbey stehend verblieben / und von der Betrachtung solches Gemählsenzucket / von einemandern unbedachtsamen Gesellen geschüttelt und gleichsam von dem Schlafe erwecket werden wolte / mit befragen: was er an dem Gemähl so groß verwunderte? darauf Nicostratus geantwortet: Dieses ist kein Bild für die Nachteulen / und wann da deine ungeschickte Augen / mit den meinigen vertauschen köntest / so würdest du diese Frage eines Blinden / an mich nicht gelangen lassen. Also wäre zu wünschen / daß die Künstler allein von der Künste und nicht di Unverständigen wie die Blinden von der Farbe redeten.

ZEUXIS, Portrait d'Hélène

Anblick

Conceptual field(s)

SPECTATEUR → perception et regard

ZEUXIS, Portrait d'Hélène

Anblick

Conceptual field(s)

SPECTATEUR → perception et regard

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités
PEINTURE, TABLEAU, IMAGE → définition de la peinture

Der Grund vielbesagter Zeichnung/als das besagte a/b/c der Mahlerey/ist verhoffendlich in diesem Buch meisterlich angewiesen/und ist leichtlich zu erachten/daß man mit den bunten Farben der Natur so viel ähnlicher nachkommen kan; weil man nur mit Schwartz und weiß die Gleichnisse der Bilder/so eigendlich vorstellen erlernet hat. Zu mehr deutlicher Erklärung unsrer Meinung setzen wie hierbey/wie alle Strichlein aufeinander folgen sollen.

Conceptual field(s)

PEINTURE, TABLEAU, IMAGE → définition du dessin

FÜRST, 1656

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → apprentissage

FÜRST, 1656

Conceptual field(s)

PEINTURE, TABLEAU, IMAGE → définition du dessin