FÄHIGKEIT (n. f.)

APTITUDE (fra.) · APTNESS (eng.) · BEKWAAMHEID (nld.)
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/ · CAPACITAS (lat.) · DEXTERITAS (lat.)

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VIII. Von der Ebenmaß und Stellung der Bilder, p.140-141
Der Mahler muß den Cirkel in den Augen haben/ und alle Risse in gleichrichtigem Ebenmaß mit // [141] kühner Feder oder Pinsel zuvollführen wissen. Von der Proportion der Glieder menschlichen Leibes hat niemand besser geschrieben/als der kunstberühmte Albrecht Dürer/ […]. Dieses kann/ sondern natürliche Neigung/ so wenig zu Wercke gebracht werden; so wenig die Poeterey ohne sondere Fähigkeit auszuwürcken. Solches ist an der Lehrlustigen Jugend leichtlich abzumercken. 
Der Mensch ist 8.Haubter lang/ sein Angesicht ist drey Nasen lang/ sein Fuß ist 1/6 von seiner Länge/ sein Nabel ist der Miterlpunct/ die Frauen Glieder sind ronder/ als deß Mannes Glieder. Die Kinder haben größere Köpfe als ihre Proportion erfordert/ und sind in 3. Jahren so lang/ als sie werden sollen. C. von Mander in seinem Schilerbuch. f.5.
Dieses Ebenmaß muß aus dem Grund der Perpectiv erlernet worden/ sonder welchen, kein Mahler zu verlangter Vollkommenheit gelangen wird. 

Conceptual field(s)

L’HISTOIRE ET LA FIGURE → proportion
L’ARTISTE → qualités

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{Junges Sudeln der Kinder/ bezeugt nicht alsobald eine Fähigkeit zum Mahlen} Sie [ndr: die Eltern]  solten aber sich bässer besinnen/ und bedenken/ daß das Vermögen hierzu [ndr: zum Mahlen]/ nicht aus einem solchen Hand-sudeln/ sondern aus einem sonderbaren Verstand und Geist erscheinen müße/ und vieler Jahre Arbeit vonnöten sey/ bevor man sich solcher Geschicklichkeit versichern kan.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités

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{Ein Kunstliebender Jüngling/ mus der Lastere müssig gehen} Der Jüngling/ so mit dieser Fähigkeit von Gott begabet ist/ mus die Venus, den Bacchus und Müßiggang/ als Feinde der Tugend/ meiden/ und die Zeit/ welche allein zur Vollkommenheit leitet/ nicht verlieren.

Conceptual field(s)

L’ARTISTE → qualités

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{Der Autor, und Claudius Gilli übeten sich hierinn zu Rom.} Die Landschaft-Mahler/ haben hierinn/ indem sie viel nach dem Leben gezeichnet/ sich wol-erfahren gemacht: maßen sie solcher Handriße sich nachmals überall bedienen können. Ich selbst thäte solches/ etliche Jahre lang. Endlich aber/ als mein nächster Nachbar und Hausgenoß zu Rom/ der berühmte, Claudius Gilli, sonst Loraines genant/ immer mit ins Feld wolte/ um nach dem Leben zu zeichnen/ aber hierzu von der Natur gar nicht begunstet war/ hingegen zum Nachmahlen eine sonderbare Fähigkeit hatte: als haben wir ursach genommen/ (an statt des Zeichnens oder Tuschens mit schwarzer Kreide und dem Pensel) in offnem Feld/ zu Tivoli, Frescada, Subiaca, und anderer Orten/ auch al S. Benedetto, die Berge/ Grotten/ Thäler und Einöden/ die abscheuliche Wasserfälle der Tyber, / den Tempel der Sybilla, und dergleichen/ mit Farben/ auf gegründt Papier und Tücher völlig nach dem Leben auszumahlen. Dieses ist/ meines darfürhaltens/ die beste Manier/ dem Verstande die Warheit eigentlich einzudrucken: weil gleichsam dadurch Leib und Seele zusammen gebracht wird. In den Zeichnungen wird hingegen alzuweit zuruck gegangen/ da die wahre Gestalt der Sachen nimmermehr also pur eigentlich heraus kommet. {Noch andere fürtreffliche Landschaft-Mahlere.} Es ist auch besagter Claudius, wiewol langsam genug/ endlich in dem Landschaft-Mahlen/ gründen und coloriren/ so perfect worden und hoch gestiegen/ daß er wunder gethan/ und billich ein Antecessor und Ubertreffer aller der andern mag genennet werden [...].

Conceptual field(s)

GENRES PICTURAUX → paysage
MANIÈRE ET STYLE → le faire et la main