PLICATURA (n. f.)
TERM USED AS TRANSLATIONS IN QUOTATION
FALTE (deu.)FALTE
{Die Gewänder sind nach dem Geschlecht/ Stand und Stellung der Personen/ auch nach den Lands-Arten/ unterscheiden.}
Es ist/ in den Gewändern/ zuvörderst der Unterschied zu beobachten: weil deren Form/ Farben und Falten/ nach Alter/ Stand und Stellung der Personen/ nach dem Männ- und Weiblichen Geschlecht/auch nach alt- und neuem Lands-Gebrauch und al modo, ganz ungleich sind.
{Vom Obergewand/ und Rundung der Falten} [...]
{Die Glieder müßen/ unter dem Gewand/ hervorscheinen. Die Falten/ müßen nicht überhäuft seyn} [...]
{Linde und grobe Falten} [...]
{Mancherley Falten der Zeuge} [...]
{Modellen und Bekleidung der Gliedmänner.} Dieses [ndr : Unterschiede in den Gewändern] wol zu begreiffen/ pfleget man/ nächst fleißiger Beschauung des Lebens/ die so-genannte kleine Wachs-Modellen zu machen/ oder Gliedmänner mit Röcken oder Mänteln von rauher Leinwat oder nassem Papier zu überlegen: welches dann angenehme Falten macht/ und sich wohl erzeigt/ wann mit guter Bescheidenheit in und zu großen Bildern gefolget wird; wiewol man dadurch/ weil die Bewegung manglet/ leichtlich kan verführet werden.
{Von Länge der Falten.} Die Falten des Kleids/ welche die Glieder umgeben/ müßen abnehmen in der Dicke/ je weiter sie kommen von den Gliedern/ welche sie umgeben. Die Länge der Falten/ welche änger und näher bey den Gliedern/ muß sich verlieren auf der Seite/ wo die Glieder/ wegen vielfältiger Falten verkürzet werden; und daselbst hingegen sich vermehren/ wo die Falten der Gliedmaßen sich verlieren: dergestalt/ daß gleichwol jederzeit alle Falten eines Gewands sich erkantlich weisen/ daß sie zusammen vertraut gewesen und bleiben wollen/ und also alle Falten eines Kleides auf einander correspondiren/ und nicht überall/ ohne concordanz, viel einschichtige Falten-Brüche erscheinen.
Das XII Capitel.Vom Gewand- und Tücher-Mahlen, p. 83