PICTORIAL GENRES → night-piece

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{Process mit den Nacht Stucken/ bey Feuer und Liecht} Wann man eine Historie bey Nacht vorstellen will/ so mache man ein großes hell-brennendes Feuer/ dessen Schein weit um sich leuchte/ und sehe von denen umstehenden Sachen ab/ wie sie natürlich von der Feuerfarbe/ je näher je röhter/ participiren und sich gestalten. {Farbe des Feuers.} Dann das Feuer ist ganz rötlich/ als von Liecht-BleyGelb/ Weiß und Mennig gemischet: und also müßen auch die Dinge/ die dasselbe beleuchtet/ entbildet werden. Je weiter aber die Sachen von dem Feuer sich entfernen/ je mehr müßen sie von dessen Schein/ und nach und nach sich in schwarz- und finsterer Nacht-Farbe verlieren.
{Wie den Nacht-Figuren/ die Farbe} Die Figuren/ so vor dem Feuer stehen/ sollen dunkel und schwarz aus dessen Liechte herfür spielen: weil sie vom Dunkel der Nacht/ und nicht vom Feuer/ ihren Ursprung bekommen. Die Bilder aber/ so zur Seiten stehen/ sollen halb dunkel und halb feurig oder rötlich seyn. Welche aber von dem Feuer gesehen werden/ die müßen ganz rötlich/von der Flammen reflexion oder Gegenspielung/ auf einem braunen dunklen Feld/ erleuchtet stehen.
{und action oder Gebärden/ zu geben}. Was aber ihre [ndr.der Figuren] actiones, Gestalt und Stellung betrifft/ so können die/ so in der Nähe beym Feuer sind/ also vorgestellet werden/ daß sie die Mäntel vorschlagen/ die Hände vor das Angesicht halten/ oder solche abwenden/ als wann sie die Hitze des Feuers vermeiden wolten. Die aber in der Ferne stehen/ können ihre Augen mit den Händen reiben/ als ob ihnen der Rauch oder Flammen-Schein überlästig wäre. Andere mehr Stellungen/ wird dem vernünftigen Mahler die Natur und das Leben an die hand geben.

Sybille EBERT-SCHIFFERER "Blitz, Mond, Liecht-Kerze, Feuer": Sandrart als Maler von Nachtstücken", In: Sybille Ebert-Schifferer/Cecilia Mazzetti di Pietralata (Hrsgg.): Joachim von Sandrart. Ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 25), München 2009, S. 31–50.

Gebärde



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L’HISTOIRE ET LA FIGURE → action et attitude

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{Process mit den Nacht Stucken/ bey Feuer und Liecht} Wann man eine Historie bey Nacht vorstellen will/ so mache man ein großes hell-brennendes Feuer/ dessen Schein weit um sich leuchte/ und sehe von denen umstehenden Sachen ab/ wie sie natürlich von der Feuerfarbe/ je näher je röhter/ participiren und sich gestalten. {Farbe des Feuers.} Dann das Feuer ist ganz rötlich/ als von Liecht-BleyGelb/ Weiß und Mennig gemischet: und also müßen auch die Dinge/ die dasselbe beleuchtet/ entbildet werden. Je weiter aber die Sachen von dem Feuer sich entfernen/ je mehr müßen sie von dessen Schein/ und nach und nach sich in schwarz- und finsterer Nacht-Farbe verlieren.
{Wie den Nacht-Figuren/ die Farbe} Die Figuren/ so vor dem Feuer stehen/ sollen dunkel und schwarz aus dessen Liechte herfür spielen: weil sie vom Dunkel der Nacht/ und nicht vom Feuer/ ihren Ursprung bekommen. Die Bilder aber/ so zur Seiten stehen/ sollen halb dunkel und halb feurig oder rötlich seyn. Welche aber von dem Feuer gesehen werden/ die müßen ganz rötlich/von der Flammen reflexion oder Gegenspielung/ auf einem braunen dunklen Feld/ erleuchtet stehen.
{und action oder Gebärden/ zu geben}. Was aber ihre [ndr.der Figuren] actiones, Gestalt und Stellung betrifft/ so können die/ so in der Nähe beym Feuer sind/ also vorgestellet werden/ daß sie die Mäntel vorschlagen/ die Hände vor das Angesicht halten/ oder solche abwenden/ als wann sie die Hitze des Feuers vermeiden wolten. Die aber in der Ferne stehen/ können ihre Augen mit den Händen reiben/ als ob ihnen der Rauch oder Flammen-Schein überlästig wäre. Andere mehr Stellungen/ wird dem vernünftigen Mahler die Natur und das Leben an die hand geben.

Sybille EBERT-SCHIFFERER "Blitz, Mond, Liecht-Kerze, Feuer": Sandrart als Maler von Nachtstücken", In: Sybille Ebert-Schifferer/Cecilia Mazzetti di Pietralata (Hrsgg.): Joachim von Sandrart. Ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 25), München 2009, S. 31–50.


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{Stoffe deezes Hooftdeels.} ’t Is gantschelijk noodig, datwe een Hooftdeel maaken van allerhande zoorten van ligten en brand, die des nagts aangesteeken zijnde wonderlijk de omleggende lichchaamen doen tevoorschijn komen, en in zoo veelerhande verscheidentheid, datze onbeschrijvelijk is.
{Moeyelijkheid.} Daar uit ligt te verstaan is, dat de oeffeninge van deeze stoffe, om ‘er in tot eenige zoorte van volmaaktheid en vastigheid te geraaken, al vry swaar is, en dat ‘er om verscheide vertooningen van nagtligten wel uit te drukken veel overleg voorzigtigheid en beschouwinge van de natuir en ervarentheid van nooden is.
{Aanbieding van hulpe.} Wy zullen de Leerling eenige aanmerkingen van de voorname voorvallen ter hand stellen; om hen zoo op de weg te helpen; wel weetende, dat het gebruik en oordeel hier ’t voornaamste werk moeten doen.
{Algemeener aanmerkinge van nagtligt.} Alle schaduwen zijn hier sterk en kantig; en om in ’t gemeen wat te zeggen van
toortzen, fakkelen en lampen; zoo weet, datze byna op eene wijze te behandelen zijn; […]

[translation: BEURS, en préparation, transl. Myra Scholz:] {Subjects of the this chapter} It is definitely necessary for us to devote a chapter to all kinds light and fire, which when burning at night lend the surrounding objects a wondrous appearance, and in so many different ways that they defy description. {Difficulty} It is obvious, then, that practicing this material in order to achieve some degree of perfection and competence is quite difficult, and that rendering various manifestations of nocturnal lights requires a great deal of thought, care, observation of nature, and experience. {Offer of assistance} We will provide the pupil with a few pointers about the most important types in order to help him on his way, knowing that practice and good judgment have to do most of the work here. {General remarks about nocturnal light} All shadows here are strong and sharp-edged. And to make a general statement about torches, firebrands, and lamps: They can all be dealt with in much the same way.[…]



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EFFET PICTURAL → qualité de la lumière
CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière

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{Process mit den Nacht Stucken/ bey Feuer und Liecht} Wann man eine Historie bey Nacht vorstellen will/ so mache man ein großes hell-brennendes Feuer/ dessen Schein weit um sich leuchte/ und sehe von denen umstehenden Sachen ab/ wie sie natürlich von der Feuerfarbe/ je näher je röhter/ participiren und sich gestalten. {Farbe des Feuers.} Dann das Feuer ist ganz rötlich/ als von Liecht-BleyGelb/ Weiß und Mennig gemischet: und also müßen auch die Dinge/ die dasselbe beleuchtet/ entbildet werden. Je weiter aber die Sachen von dem Feuer sich entfernen/ je mehr müßen sie von dessen Schein/ und nach und nach sich in schwarz- und finsterer Nacht-Farbe verlieren.
{Wie den Nacht-Figuren/ die Farbe} Die Figuren/ so vor dem Feuer stehen/ sollen dunkel und schwarz aus dessen Liechte herfür spielen: weil sie vom Dunkel der Nacht/ und nicht vom Feuer/ ihren Ursprung bekommen. Die Bilder aber/ so zur Seiten stehen/ sollen halb dunkel und halb feurig oder rötlich seyn. Welche aber von dem Feuer gesehen werden/ die müßen ganz rötlich/von der Flammen reflexion oder Gegenspielung/ auf einem braunen dunklen Feld/ erleuchtet stehen.
{und action oder Gebärden/ zu geben}. Was aber ihre [ndr.der Figuren] actiones, Gestalt und Stellung betrifft/ so können die/ so in der Nähe beym Feuer sind/ also vorgestellet werden/ daß sie die Mäntel vorschlagen/ die Hände vor das Angesicht halten/ oder solche abwenden/ als wann sie die Hitze des Feuers vermeiden wolten. Die aber in der Ferne stehen/ können ihre Augen mit den Händen reiben/ als ob ihnen der Rauch oder Flammen-Schein überlästig wäre. Andere mehr Stellungen/ wird dem vernünftigen Mahler die Natur und das Leben an die hand geben.

Sybille EBERT-SCHIFFERER "Blitz, Mond, Liecht-Kerze, Feuer": Sandrart als Maler von Nachtstücken", In: Sybille Ebert-Schifferer/Cecilia Mazzetti di Pietralata (Hrsgg.): Joachim von Sandrart. Ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 25), München 2009, S. 31–50.



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CONCEPTION DE LA PEINTURE → couleur

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Und weil auch/ nach Gelegenheit der Historien/ Nachtstücke vorzustellen nöthig seyn will: So ist darinnen ein grosser Vortheil zuergreiffen/ dann dieses gantz einer anderen Art und Orts zu mahlen bedarff: { Die Nacht hat ein ander Colorit Mittel zu folgen} weil allhier nur das irrdische Liecht/ es sey von Feuer/ oder Liecht/ nach Art dessen Farbe/ woher das Liecht entsteht/ colorirt werden muß/ und zwar je näher bey dem Liecht (als Ursacher) je lebendiger/ nach dessen Eigenschafft/ ie mehrer aber davon es sich nach und nach verlieren thut/ bis endlich alles schwartz und unsichtbar bleibet/ was am allernächsten bey dem Liecht oder Feuer stehet/ ja/ das Feuer selbst/ oder die Helle der Kertzen/ colorirt sich best/ wann das liechte bleygelb/ auch etwas Mennig mit unter dem Weis vermischt ist: Diese letzte ist zwar etwas unbeständig/ und darum/ so viel müglich/ zu meiden; { Welche Farben dienen} gibt aber rechte Nacht-Colorit und also folgends/ nach Art des Liechts/ in der Ferne/ die Farben abweichend/ gebrochen. Hierinn ist eine gerechte Maaß/ und in einem Zimmer nur ein finster Ort verbaut/ zu halten{Bestes Mittel.}/ darinnen eine grosse brennende Lampe/ und das Model in nöthiger action gestellt wird. Ich selbst aber bliebe mit den Farben draussen in dem Zimmer/ wo ich vermittels des Tagliechts arbeiten/ und meine Farben erkennen/ also durch die behaltende öffnung in die Nacht/ sehen/ und dem natürlichen affect des Nachtliechts/ auswendig/ nach Belieben/ folgen könte. Auf solche Weise kan man der Nacht Natürlichkeit best vorstellen: massen dieses das einige Mittel dazu: weil/ bey Nacht selbst/ die Farben andere Gestalt annehmen.



Other conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité des couleurs

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Das 13. Capitel. Von der Beschaffenheit des Zimmers/ so zum Mahlen erfordert wird.
Will man eine Historie bey Nacht fürstellen, so mache man ein halb brennendes Feuer, dessen Schein weit um sich leuchte, und sehe von den umstehenden Sachen ab, wie sie natürlich von der Feuer-Farbe je näher je röther sich präsentieren. Denn das Feuer ist gantz röthlich, als von Licht gelbe weiß und Mennige vermischt, also müssen alle Dinge, die dasselbe beleuchtet, eingebildet werden: Je weiter aber die Sachen vom Feuer sich entfernen, je mehr müssen sie von dessen Schein nach und nach sich die schwartze und finstere Nacht-Farbe verlieren. Die Figuren, so vom Feuer stehen, sollen dunckel und schwartz aus dessen Lichte herfür spielen. 



Other conceptual field(s)

EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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{Process mit den Nacht Stucken/ bey Feuer und Liecht} Wann man eine Historie bey Nacht vorstellen will/ so mache man ein großes hell-brennendes Feuer/ dessen Schein weit um sich leuchte/ und sehe von denen umstehenden Sachen ab/ wie sie natürlich von der Feuerfarbe/ je näher je röhter/ participiren und sich gestalten. {Farbe des Feuers.} Dann das Feuer ist ganz rötlich/ als von Liecht-BleyGelb/ Weiß und Mennig gemischet: und also müßen auch die Dinge/ die dasselbe beleuchtet/ entbildet werden. Je weiter aber die Sachen von dem Feuer sich entfernen/ je mehr müßen sie von dessen Schein/ und nach und nach sich in schwarz- und finsterer Nacht-Farbe verlieren.
{Wie den Nacht-Figuren/ die Farbe} Die Figuren/ so vor dem Feuer stehen/ sollen dunkel und schwarz aus dessen Liechte herfür spielen: weil sie vom Dunkel der Nacht/ und nicht vom Feuer/ ihren Ursprung bekommen. Die Bilder aber/ so zur Seiten stehen/ sollen halb dunkel und halb feurig oder rötlich seyn. Welche aber von dem Feuer gesehen werden/ die müßen ganz rötlich/von der Flammen reflexion oder Gegenspielung/ auf einem braunen dunklen Feld/ erleuchtet stehen.
{und action oder Gebärden/ zu geben}. Was aber ihre [ndr.der Figuren] actiones, Gestalt und Stellung betrifft/ so können die/ so in der Nähe beym Feuer sind/ also vorgestellet werden/ daß sie die Mäntel vorschlagen/ die Hände vor das Angesicht halten/ oder solche abwenden/ als wann sie die Hitze des Feuers vermeiden wolten. Die aber in der Ferne stehen/ können ihre Augen mit den Händen reiben/ als ob ihnen der Rauch oder Flammen-Schein überlästig wäre. Andere mehr Stellungen/ wird dem vernünftigen Mahler die Natur und das Leben an die hand geben.

Sybille EBERT-SCHIFFERER "Blitz, Mond, Liecht-Kerze, Feuer": Sandrart als Maler von Nachtstücken", In: Sybille Ebert-Schifferer/Cecilia Mazzetti di Pietralata (Hrsgg.): Joachim von Sandrart. Ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 25), München 2009, S. 31–50.


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[…] de voorwerpen die voornaamentlyk aan de Zwarte konst meest eigen zyn, als conterfeitsels, nacht- en kaarslichten, spook en toveryen, verschyningen, bloemen, vruchten, zilver, goud, porcelein, kristal, wapentuigen en kruiden. Wie zal die dingen met etsen of snyden zo eel en natuurlyk verbeelden konnen, als het door 't schraapen kan volvoerd worden?

[D'après DE LAIRESSE 1787, vol. 2, p. 649:] Cet art [ndr. gravure en manière noire] est fort propre à représenter le portrait, les effets de nuit & d’une lumière artificielle, les phantômes, les enchantements, les plantes, les fleurs, les fruits, les vases d’or, d’argent & de crystal, les armes, &c, qu’il est impossible de rendre aussi parfaitement par le burin ou par la pointe, que par le racloir.


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Und weil auch/ nach Gelegenheit der Historien/ Nachtstücke vorzustellen nöthig seyn will: So ist darinnen ein grosser Vortheil zuergreiffen/ dann dieses gantz einer anderen Art und Orts zu mahlen bedarff: { Die Nacht hat ein ander Colorit Mittel zu folgen} weil allhier nur das irrdische Liecht/ es sey von Feuer/ oder Liecht/ nach Art dessen Farbe/ woher das Liecht entsteht/ colorirt werden muß/ und zwar je näher bey dem Liecht (als Ursacher) je lebendiger/ nach dessen Eigenschafft/ ie mehrer aber davon es sich nach und nach verlieren thut/ bis endlich alles schwartz und unsichtbar bleibet/ was am allernächsten bey dem Liecht oder Feuer stehet/ ja/ das Feuer selbst/ oder die Helle der Kertzen/ colorirt sich best/ wann das liechte bleygelb/ auch etwas Mennig mit unter dem Weis vermischt ist: Diese letzte ist zwar etwas unbeständig/ und darum/ so viel müglich/ zu meiden; { Welche Farben dienen} gibt aber rechte Nacht-Colorit und also folgends/ nach Art des Liechts/ in der Ferne/ die Farben abweichend/ gebrochen. Hierinn ist eine gerechte Maaß/ und in einem Zimmer nur ein finster Ort verbaut/ zu halten{Bestes Mittel.}/ darinnen eine grosse brennende Lampe/ und das Model in nöthiger action gestellt wird. Ich selbst aber bliebe mit den Farben draussen in dem Zimmer/ wo ich vermittels des Tagliechts arbeiten/ und meine Farben erkennen/ also durch die behaltende öffnung in die Nacht/ sehen/ und dem natürlichen affect des Nachtliechts/ auswendig/ nach Belieben/ folgen könte. Auf solche Weise kan man der Nacht Natürlichkeit best vorstellen: massen dieses das einige Mittel dazu: weil/ bey Nacht selbst/ die Farben andere Gestalt annehmen.



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EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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WAnn man von der reflexion und dem Liecht zum Mahlen reden so mus der Anfang von der Sonne gemacht werden: welche/ als die Seele der Welt […] Hierdurch bekommen Luft/ Meer und Erde/ die Wolken/ Berge/ Felder/ Gebäude/ Menschen und Thiere/ alle Geschöpfe/ ihre natürliche Farbe/ die zuvor in der Finstere alle  schwarz erschienen. {Diß thut auch der Blitz/ bey finsterm Gewölke}/ und bey Nacht der bleiche Mond/ ingleichen die Liecht-Kerze und das Feuer/ mit ihrem blaulichten/ bleichen und rohten Liecht. Und solches wird/ die reflexion oder der Widerschein/ dergleichen Arbeit aber Nacht-Stücke/ genennet.


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{Process mit den Nacht Stucken/ bey Feuer und Liecht} Wann man eine Historie bey Nacht vorstellen will/ so mache man ein großes hell-brennendes Feuer/ dessen Schein weit um sich leuchte/ und sehe von denen umstehenden Sachen ab/ wie sie natürlich von der Feuerfarbe/ je näher je röhter/ participiren und sich gestalten. {Farbe des Feuers.} Dann das Feuer ist ganz rötlich/ als von Liecht-BleyGelb/ Weiß und Mennig gemischet: und also müßen auch die Dinge/ die dasselbe beleuchtet/ entbildet werden. Je weiter aber die Sachen von dem Feuer sich entfernen/ je mehr müßen sie von dessen Schein/ und nach und nach sich in schwarz- und finsterer Nacht-Farbe verlieren.
{Wie den Nacht-Figuren/ die Farbe} Die Figuren/ so vor dem Feuer stehen/ sollen dunkel und schwarz aus dessen Liechte herfür spielen: weil sie vom Dunkel der Nacht/ und nicht vom Feuer/ ihren Ursprung bekommen. Die Bilder aber/ so zur Seiten stehen/ sollen halb dunkel und halb feurig oder rötlich seyn. Welche aber von dem Feuer gesehen werden/ die müßen ganz rötlich/von der Flammen reflexion oder Gegenspielung/ auf einem braunen dunklen Feld/ erleuchtet stehen.
{und action oder Gebärden/ zu geben}. Was aber ihre [ndr.der Figuren] actiones, Gestalt und Stellung betrifft/ so können die/ so in der Nähe beym Feuer sind/ also vorgestellet werden/ daß sie die Mäntel vorschlagen/ die Hände vor das Angesicht halten/ oder solche abwenden/ als wann sie die Hitze des Feuers vermeiden wolten. Die aber in der Ferne stehen/ können ihre Augen mit den Händen reiben/ als ob ihnen der Rauch oder Flammen-Schein überlästig wäre. Andere mehr Stellungen/ wird dem vernünftigen Mahler die Natur und das Leben an die hand geben.

Sybille EBERT-SCHIFFERER "Blitz, Mond, Liecht-Kerze, Feuer": Sandrart als Maler von Nachtstücken", In: Sybille Ebert-Schifferer/Cecilia Mazzetti di Pietralata (Hrsgg.): Joachim von Sandrart. Ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 25), München 2009, S. 31–50.



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EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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Und weil auch/ nach Gelegenheit der Historien/ Nachtstücke vorzustellen nöthig seyn will: So ist darinnen ein grosser Vortheil zuergreiffen/ dann dieses gantz einer anderen Art und Orts zu mahlen bedarff: { Die Nacht hat ein ander Colorit Mittel zu folgen} weil allhier nur das irrdische Liecht/ es sey von Feuer/ oder Liecht/ nach Art dessen Farbe/ woher das Liecht entsteht/ colorirt werden muß/ und zwar je näher bey dem Liecht (als Ursacher) je lebendiger/ nach dessen Eigenschafft/ ie mehrer aber davon es sich nach und nach verlieren thut/ bis endlich alles schwartz und unsichtbar bleibet/ was am allernächsten bey dem Liecht oder Feuer stehet/ ja/ das Feuer selbst/ oder die Helle der Kertzen/ colorirt sich best/ wann das liechte bleygelb/ auch etwas Mennig mit unter dem Weis vermischt ist: Diese letzte ist zwar etwas unbeständig/ und darum/ so viel müglich/ zu meiden; { Welche Farben dienen} gibt aber rechte Nacht-Colorit und also folgends/ nach Art des Liechts/ in der Ferne/ die Farben abweichend/ gebrochen. Hierinn ist eine gerechte Maaß/ und in einem Zimmer nur ein finster Ort verbaut/ zu halten{Bestes Mittel.}/ darinnen eine grosse brennende Lampe/ und das Model in nöthiger action gestellt wird. Ich selbst aber bliebe mit den Farben draussen in dem Zimmer/ wo ich vermittels des Tagliechts arbeiten/ und meine Farben erkennen/ also durch die behaltende öffnung in die Nacht/ sehen/ und dem natürlichen affect des Nachtliechts/ auswendig/ nach Belieben/ folgen könte. Auf solche Weise kan man der Nacht Natürlichkeit best vorstellen: massen dieses das einige Mittel dazu: weil/ bey Nacht selbst/ die Farben andere Gestalt annehmen.



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EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Das 13. Capitel. Von der Beschaffenheit des Zimmers/ so zum Mahlen erfordert wird.
Will man eine Historie bey Nacht fürstellen, so mache man ein halb brennendes Feuer, dessen Schein weit um sich leuchte, und sehe von den umstehenden Sachen ab, wie sie natürlich von der Feuer-Farbe je näher je röther sich präsentieren. Denn das Feuer ist gantz röthlich, als von Licht gelbe weiß und Mennige vermischt, also müssen alle Dinge, die dasselbe beleuchtet, eingebildet werden: Je weiter aber die Sachen vom Feuer sich entfernen, je mehr müssen sie von dessen Schein nach und nach sich die schwartze und finstere Nacht-Farbe verlieren. Die Figuren, so vom Feuer stehen, sollen dunckel und schwartz aus dessen Lichte herfür spielen. 



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EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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De quelle lumiere un peintre se doit servir pour donner à ses figures un plus grand relief
Les figures qui prennent leur jour de quelque lumiere particuliere monstrent un plus grand relief que celles qui sont esclairées de la lumiere universelle, parce que le jour estant reserré en un lieu clos, produit des reflects qui détachent les figures du champ du tableau, lesquels reflects naissent des lumieres d’une figure & rejaillissent sur les ombres de son opposite, & luy donnent comme une demie-lumiere : mais une figure qui est posée au devant de la lumiere particuliere en quelque lieu vaste & obscur, ne reçoit aucun reflect, tellement qu’on ne peut voir que la partie qui est esclairée : aussi cela se pratique seulement dans les histoires de nuict à une lumiere particuliere & petite.



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CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

2 quotations

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IX. Von der Liecht und Schatten/ wie auch von den schicklichen Farben, p. 146
Wann man ein Gemähl bey der Nacht sehen will/ nimmet man ein Liecht in die Hand/ und hält die Hände hinter das Liecht/ also daß desselben völliger Glantz auf das Gemähl stralet/ und die Augen darvon nicht gehindert werden […].



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EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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Das 13. Capitel. Von der Beschaffenheit des Zimmers/ so zum Mahlen erfordert wird.
Will man eine Historie bey Nacht fürstellen, so mache man ein halb brennendes Feuer, dessen Schein weit um sich leuchte, und sehe von den umstehenden Sachen ab, wie sie natürlich von der Feuer-Farbe je näher je röther sich präsentieren. Denn das Feuer ist gantz röthlich, als von Licht gelbe weiß und Mennige vermischt, also müssen alle Dinge, die dasselbe beleuchtet, eingebildet werden: Je weiter aber die Sachen vom Feuer sich entfernen, je mehr müssen sie von dessen Schein nach und nach sich die schwartze und finstere Nacht-Farbe verlieren. Die Figuren, so vom Feuer stehen, sollen dunckel und schwartz aus dessen Lichte herfür spielen. 


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{Stoffe deezes Hooftdeels.} ’t Is gantschelijk noodig, datwe een Hooftdeel maaken van allerhande zoorten van ligten en brand, die des nagts aangesteeken zijnde wonderlijk de omleggende lichchaamen doen tevoorschijn komen, en in zoo veelerhande verscheidentheid, datze onbeschrijvelijk is.
{Moeyelijkheid.} Daar uit ligt te verstaan is, dat de oeffeninge van deeze stoffe, om ‘er in tot eenige zoorte van volmaaktheid en vastigheid te geraaken, al vry swaar is, en dat ‘er om verscheide vertooningen van nagtligten wel uit te drukken veel overleg voorzigtigheid en beschouwinge van de natuir en ervarentheid van nooden is.
{Aanbieding van hulpe.} Wy zullen de Leerling eenige aanmerkingen van de voorname voorvallen ter hand stellen; om hen zoo op de weg te helpen; wel weetende, dat het gebruik en oordeel hier ’t voornaamste werk moeten doen.
{Algemeener aanmerkinge van nagtligt.} Alle schaduwen zijn hier sterk en kantig; en om in ’t gemeen wat te zeggen van
toortzen, fakkelen en lampen; zoo weet, datze byna op eene wijze te behandelen zijn; […]

[translation: BEURS, en préparation, transl. Myra Scholz:] {Subjects of the this chapter} It is definitely necessary for us to devote a chapter to all kinds light and fire, which when burning at night lend the surrounding objects a wondrous appearance, and in so many different ways that they defy description. {Difficulty} It is obvious, then, that practicing this material in order to achieve some degree of perfection and competence is quite difficult, and that rendering various manifestations of nocturnal lights requires a great deal of thought, care, observation of nature, and experience. {Offer of assistance} We will provide the pupil with a few pointers about the most important types in order to help him on his way, knowing that practice and good judgment have to do most of the work here. {General remarks about nocturnal light} All shadows here are strong and sharp-edged. And to make a general statement about torches, firebrands, and lamps: They can all be dealt with in much the same way.[…]



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CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

[…] de voorwerpen die voornaamentlyk aan de Zwarte konst meest eigen zyn, als conterfeitsels, nacht- en kaarslichten, spook en toveryen, verschyningen, bloemen, vruchten, zilver, goud, porcelein, kristal, wapentuigen en kruiden. Wie zal die dingen met etsen of snyden zo eel en natuurlyk verbeelden konnen, als het door 't schraapen kan volvoerd worden?

[D'après DE LAIRESSE 1787, vol. 2, p. 649:] Cet art [ndr. gravure en manière noire] est fort propre à représenter le portrait, les effets de nuit & d’une lumière artificielle, les phantômes, les enchantements, les plantes, les fleurs, les fruits, les vases d’or, d’argent & de crystal, les armes, &c, qu’il est impossible de rendre aussi parfaitement par le burin ou par la pointe, que par le racloir.


3 quotations

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WAnn man von der reflexion und dem Liecht zum Mahlen reden so mus der Anfang von der Sonne gemacht werden: welche/ als die Seele der Welt […] Hierdurch bekommen Luft/ Meer und Erde/ die Wolken/ Berge/ Felder/ Gebäude/ Menschen und Thiere/ alle Geschöpfe/ ihre natürliche Farbe/ die zuvor in der Finstere alle  schwarz erschienen. {Diß thut auch der Blitz/ bey finsterm Gewölke}/ und bey Nacht der bleiche Mond/ ingleichen die Liecht-Kerze und das Feuer/ mit ihrem blaulichten/ bleichen und rohten Liecht. Und solches wird/ die reflexion oder der Widerschein/ dergleichen Arbeit aber Nacht-Stücke/ genennet.


Quotation

{Process mit den Nacht Stucken/ bey Feuer und Liecht} Wann man eine Historie bey Nacht vorstellen will/ so mache man ein großes hell-brennendes Feuer/ dessen Schein weit um sich leuchte/ und sehe von denen umstehenden Sachen ab/ wie sie natürlich von der Feuerfarbe/ je näher je röhter/ participiren und sich gestalten. {Farbe des Feuers.} Dann das Feuer ist ganz rötlich/ als von Liecht-BleyGelb/ Weiß und Mennig gemischet: und also müßen auch die Dinge/ die dasselbe beleuchtet/ entbildet werden. Je weiter aber die Sachen von dem Feuer sich entfernen/ je mehr müßen sie von dessen Schein/ und nach und nach sich in schwarz- und finsterer Nacht-Farbe verlieren.
{Wie den Nacht-Figuren/ die Farbe} Die Figuren/ so vor dem Feuer stehen/ sollen dunkel und schwarz aus dessen Liechte herfür spielen: weil sie vom Dunkel der Nacht/ und nicht vom Feuer/ ihren Ursprung bekommen. Die Bilder aber/ so zur Seiten stehen/ sollen halb dunkel und halb feurig oder rötlich seyn. Welche aber von dem Feuer gesehen werden/ die müßen ganz rötlich/von der Flammen reflexion oder Gegenspielung/ auf einem braunen dunklen Feld/ erleuchtet stehen.
{und action oder Gebärden/ zu geben}. Was aber ihre [ndr.der Figuren] actiones, Gestalt und Stellung betrifft/ so können die/ so in der Nähe beym Feuer sind/ also vorgestellet werden/ daß sie die Mäntel vorschlagen/ die Hände vor das Angesicht halten/ oder solche abwenden/ als wann sie die Hitze des Feuers vermeiden wolten. Die aber in der Ferne stehen/ können ihre Augen mit den Händen reiben/ als ob ihnen der Rauch oder Flammen-Schein überlästig wäre. Andere mehr Stellungen/ wird dem vernünftigen Mahler die Natur und das Leben an die hand geben.

Sybille EBERT-SCHIFFERER "Blitz, Mond, Liecht-Kerze, Feuer": Sandrart als Maler von Nachtstücken", In: Sybille Ebert-Schifferer/Cecilia Mazzetti di Pietralata (Hrsgg.): Joachim von Sandrart. Ein europäischer Künstler und Theoretiker zwischen Italien und Deutschland (Römische Studien der Bibliotheca Hertziana, Bd. 25), München 2009, S. 31–50.


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Und weil auch/ nach Gelegenheit der Historien/ Nachtstücke vorzustellen nöthig seyn will: So ist darinnen ein grosser Vortheil zuergreiffen/ dann dieses gantz einer anderen Art und Orts zu mahlen bedarff: { Die Nacht hat ein ander Colorit Mittel zu folgen} weil allhier nur das irrdische Liecht/ es sey von Feuer/ oder Liecht/ nach Art dessen Farbe/ woher das Liecht entsteht/ colorirt werden muß/ und zwar je näher bey dem Liecht (als Ursacher) je lebendiger/ nach dessen Eigenschafft/ ie mehrer aber davon es sich nach und nach verlieren thut/ bis endlich alles schwartz und unsichtbar bleibet/ was am allernächsten bey dem Liecht oder Feuer stehet/ ja/ das Feuer selbst/ oder die Helle der Kertzen/ colorirt sich best/ wann das liechte bleygelb/ auch etwas Mennig mit unter dem Weis vermischt ist: Diese letzte ist zwar etwas unbeständig/ und darum/ so viel müglich/ zu meiden; { Welche Farben dienen} gibt aber rechte Nacht-Colorit und also folgends/ nach Art des Liechts/ in der Ferne/ die Farben abweichend/ gebrochen. Hierinn ist eine gerechte Maaß/ und in einem Zimmer nur ein finster Ort verbaut/ zu halten{Bestes Mittel.}/ darinnen eine grosse brennende Lampe/ und das Model in nöthiger action gestellt wird. Ich selbst aber bliebe mit den Farben draussen in dem Zimmer/ wo ich vermittels des Tagliechts arbeiten/ und meine Farben erkennen/ also durch die behaltende öffnung in die Nacht/ sehen/ und dem natürlichen affect des Nachtliechts/ auswendig/ nach Belieben/ folgen könte. Auf solche Weise kan man der Nacht Natürlichkeit best vorstellen: massen dieses das einige Mittel dazu: weil/ bey Nacht selbst/ die Farben andere Gestalt annehmen.



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EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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Quotation

De selve verscheydenheden salmen oock vinden by den dees-tijdtsche Italianen en Nederlanders te zijn geweest, hier te lang te verhalen : waer by de Ieught gheleert sal wesen, om in de Const volherden, te grijpen nae t’ghene Natuere meest aenbiedt. Ist niet de volcomenheyt in beelden en Historien, soo mach het wesen Beesten, Keuckenen, Fruyten, Bloemen, Landtschappen, Metselrijen, Prospectiven, Compartimenten, Grotissen, Nachten, branden, Conterfeytselen nae t’leven, Zeen, en Schepen, oft soo yet anders te schilderen.

[D'après NOLDUS 2008, p. 5-7:] On trouverait de nos jours les mêmes différences chez les peintres italiens et néérlandais, mais raconter cela prendrait trop de place ici. Par tout cela, la Jeunesse peut apprendre à persévérer dans l’Art et à saisir ce qu’offre la Nature. À défaut d’atteindre la perfection dans la peinture de figures et d’Histoires, on pourrait peindre des Animaux, des scènes de Cuisine, des Fruits ou Fleurs, des Paysages, des Architectures, des Perspectives, des Cartouches, des Grotesques, des Nocturnes, des incendies, des Portraits d’après la vie, des Marines et Bateaux, ou encore autre chose.



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L’HISTOIRE ET LA FIGURE → sujet et choix

Quotation

37 T’licht op zijn plaetse wesend’, is te wachten,
Waer t’weerschijn de schaduw’ oock moet verknapen,
maer om te spreken van lichten en nachten,
In’t Roomsch Vaticano blijcken de crachten,
Daer men Petrum swaerlijck siet ligghen slapen,
Tusschen twee Crijchslieden, op welcker wapen
Het weerschijn van den Enghel in den Kercker,
Tuyght wel wat Raphael was voor een wercker.{Exempel van geschilderden nacht, met verscheyden lichten, ghedaen van Raphael.}

[D'après NOLDUS 2008, p. 115:] 37 Puisque la lumière est fixe, on peut déterminer où le reflet doit voisiner avec l’ombre Mais, pour parler de lumières et nocturnes : dans le Vatican à Rome, on peut en voir un excellent exemple dans une scène où Pierre dort profondément entre deux soldats dont les armes reflètent l’Ange qui entre dans le Cachot et témoignent de l’artiste qu’était Raphaël. {Exemple d’un nocturne avec diverses lumières peint par Raphaël.}


Quotation

39 Onder al die nachten pleghen te stichten
Van verwen op Tafereelen figuerlijck,
Met stralighe wederglansende lichten,
Con den ouden Bassano de ghesichten {Den ouden Bassan was uytnemende van nachten te schilderen, en aerdich te reflexeren.}
Wtnemende wel bedrieghen natuerlijck :
Want het schijnt datmen siet voor ooghen puerlijck
Vlammen, Toortsen, brandende lampen hanghen,
En Potten en Ketels t’weerschijn ontfanghen.

 
40 Coperen, Tennen, Yseren gheruchten,
Ghelockte Schapen, en alderley Dieren,
De boodtschap der Herders, Egyptsche vluchten,
Verscheyden nacht-stucken, aerdighe cluchten
Van Beelden, die t’werck oock gracy toestieren,
Olyverwe doecken, vreemt om versieren,
Sietmen wel ghedaen veerdich, als in spele,
Van desen wel verwenden Dorpman vele.

 
41 Summa hoe hoogh desen Man is gaen stappen
Om constich Reflexy wel uyt te drucken
Ten heeft niet alleen faem in veel Landschappen,
Maer oock den goudt-proever Battus gaen clappen:
Want in ’t hooft der steden ick by ghelucken
{Dese stuckskens sach ick te Room, en waren gheschildert op platen van soetsteen.}
Quam te sien eenighe Passy nacht-stucken
Waer in t’steens grondt t’diepsel was menichvuldich
En des lichts stralen van een stecksken guldich.

[D'après NOLDUS 2008, p. 115-116:] 39 Parmi ceux qui ont l’habitude de réaliser des nuits avec des couleurs sur des Tableaux, avec des lumières brillantes et chatoyantes, le vieux Bassan parvient, avec excellence et naturel, {Le vieux Bassan était excellent à peindre les nuits et plaisant dans la réflexion.} à tromper l’œil car il semble qu’on a clairement devant les yeux des flammes, des Torches, des lampes en suspension et des Pots et des Chaudrons qui reçoivent un weerschijn 40 Des outils en Cuivre, Étain ou Fer des moutons toisonnés et toutes sortes d’autres Animaux, l’Annonciation aux Bergers, la Fuite en Égypte, divers nocturnes, des scènes comiques donnant de la grâce à l’œuvre, des couleurs à l’huile sur toile, d’une étrange imagination tout cela, on le voit bien fait, avec adresse, comme en se jouant, par ce Villageois qui était bon Peintre. 41 Bref, la hauteur à laquelle cet Homme est monté pour bien exprimer des Reflets, non seulement sa renommée dans beaucoup de Pays mais aussi Battus, l’essayeur d’or, en témoignent : dans la première des Villes, j’ai vu par hasard quelques nocturnes de la Passion, où la pierre était souvent utilisée comme couleur de fond, {J’ai vu ces pièces à Rome. Elles étaient peintes sur des plaques en pierre de touche.} et les rayons de lumière dessinés avec un bâtonnet d’or.


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Und weil auch/ nach Gelegenheit der Historien/ Nachtstücke vorzustellen nöthig seyn will: So ist darinnen ein grosser Vortheil zuergreiffen/ dann dieses gantz einer anderen Art und Orts zu mahlen bedarff: { Die Nacht hat ein ander Colorit Mittel zu folgen} weil allhier nur das irrdische Liecht/ es sey von Feuer/ oder Liecht/ nach Art dessen Farbe/ woher das Liecht entsteht/ colorirt werden muß/ und zwar je näher bey dem Liecht (als Ursacher) je lebendiger/ nach dessen Eigenschafft/ ie mehrer aber davon es sich nach und nach verlieren thut/ bis endlich alles schwartz und unsichtbar bleibet/ was am allernächsten bey dem Liecht oder Feuer stehet/ ja/ das Feuer selbst/ oder die Helle der Kertzen/ colorirt sich best/ wann das liechte bleygelb/ auch etwas Mennig mit unter dem Weis vermischt ist: Diese letzte ist zwar etwas unbeständig/ und darum/ so viel müglich/ zu meiden; { Welche Farben dienen} gibt aber rechte Nacht-Colorit und also folgends/ nach Art des Liechts/ in der Ferne/ die Farben abweichend/ gebrochen. Hierinn ist eine gerechte Maaß/ und in einem Zimmer nur ein finster Ort verbaut/ zu halten{Bestes Mittel.}/ darinnen eine grosse brennende Lampe/ und das Model in nöthiger action gestellt wird. Ich selbst aber bliebe mit den Farben draussen in dem Zimmer/ wo ich vermittels des Tagliechts arbeiten/ und meine Farben erkennen/ also durch die behaltende öffnung in die Nacht/ sehen/ und dem natürlichen affect des Nachtliechts/ auswendig/ nach Belieben/ folgen könte. Auf solche Weise kan man der Nacht Natürlichkeit best vorstellen: massen dieses das einige Mittel dazu: weil/ bey Nacht selbst/ die Farben andere Gestalt annehmen.



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EFFET PICTURAL → qualité des couleurs
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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In every Landskip shew a fair Horizon, the Sky either clear or overcast with Clouds, expressing the rising or setting of the Sun to issue (as it were) from or over some Hill, or Mountain, or Rock ; the Moon or Stars are never to be expressed in a fair Landskip, but in a Night-piece I have often seen it, as in a piece of our Sarinus being taken by night, and in others. As an Astronomer with his Quadrant taking the height of the Moon, and another with his Cross-staff taking the distance of certain Stars, their man standing at a distance with his Dark-lanthorn, to see their Degrees when they had made their observation ; these things, as taking of the Partridge with the Loo bell, and the like, become Night-pieces very well.

L'artiste cité dans cette citation n'a pu être identifié avec précision.


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Quotation

La Platte Peinture. Chapitre XXXIX, p. 310
29. Peindre, ou faire une
nuit espaisse, trenchée d'un petit filet de jour desrobé.


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La Platte Peinture. Chapitre XXXIX, p. 313
39. Le profil de Michel-Ange, le coloris de Raphaël, l'invention et la hardiesse du Parmesan, & les nuits du Bassan font un Peintre l'Idée des bons Peintres. Ce sont les quatre elements d'un parfait Peintre.



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L’ARTISTE → qualités
CONCEPTS ESTHETIQUES → beauté, grâce et perfection
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

Comment il faut desseigner à la lumiere d’une chandelle 
A cette lumiere de nuict il faudra interposer un chassis de toile ou bien de papier huilé, ou mesme un papier tout simple sans estre huilé, pourveu qu’il soit foible et fin : car ainsi vos ombres ne paroistront point trenchées.



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CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

Quotation

De quelle lumiere un peintre se doit servir pour donner à ses figures un plus grand relief
Les figures qui prennent leur jour de quelque lumiere particuliere monstrent un plus grand relief que celles qui sont esclairées de la lumiere universelle, parce que le jour estant reserré en un lieu clos, produit des reflects qui détachent les figures du champ du tableau, lesquels reflects naissent des lumieres d’une figure & rejaillissent sur les ombres de son opposite, & luy donnent comme une demie-lumiere : mais une figure qui est posée au devant de la lumiere particuliere en quelque lieu vaste & obscur, ne reçoit aucun reflect, tellement qu’on ne peut voir que la partie qui est esclairée : aussi cela se pratique seulement dans les histoires de nuict à une lumiere particuliere & petite.


Quotation

Comme on doit representer une nuict
[…] 


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De quelle lumiere un peintre se doit servir pour donner à ses figures un plus grand relief
Les figures qui prennent leur jour de quelque lumiere particuliere monstrent un plus grand relief que celles qui sont esclairées de la lumiere universelle, parce que le jour estant reserré en un lieu clos, produit des reflects qui détachent les figures du champ du tableau, lesquels reflects naissent des lumieres d’une figure & rejaillissent sur les ombres de son opposite, & luy donnent comme une demie-lumiere : mais une figure qui est posée au devant de la lumiere particuliere en quelque lieu vaste & obscur, ne reçoit aucun reflect, tellement qu’on ne peut voir que la partie qui est esclairée : aussi cela se pratique seulement dans les histoires de nuict à une lumiere particuliere & petite.



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CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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WAnn man von der reflexion und dem Liecht zum Mahlen reden so mus der Anfang von der Sonne gemacht werden: welche/ als die Seele der Welt […] Hierdurch bekommen Luft/ Meer und Erde/ die Wolken/ Berge/ Felder/ Gebäude/ Menschen und Thiere/ alle Geschöpfe/ ihre natürliche Farbe/ die zuvor in der Finstere alle  schwarz erschienen. {Diß thut auch der Blitz/ bey finsterm Gewölke}/ und bey Nacht der bleiche Mond/ ingleichen die Liecht-Kerze und das Feuer/ mit ihrem blaulichten/ bleichen und rohten Liecht. Und solches wird/ die reflexion oder der Widerschein/ dergleichen Arbeit aber Nacht-Stücke/ genennet.

Widerschein


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Quotation

De quelle lumiere un peintre se doit servir pour donner à ses figures un plus grand relief
Les figures qui prennent leur jour de quelque lumiere particuliere monstrent un plus grand relief que celles qui sont esclairées de la lumiere universelle, parce que le jour estant reserré en un lieu clos, produit des reflects qui détachent les figures du champ du tableau, lesquels reflects naissent des lumieres d’une figure & rejaillissent sur les ombres de son opposite, & luy donnent comme une demie-lumiere : mais une figure qui est posée au devant de la lumiere particuliere en quelque lieu vaste & obscur, ne reçoit aucun reflect, tellement qu’on ne peut voir que la partie qui est esclairée : aussi cela se pratique seulement dans les histoires de nuict à une lumiere particuliere & petite.



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CONCEPTION DE LA PEINTURE → lumière
EFFET PICTURAL → qualité de la lumière

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[…] de voorwerpen die voornaamentlyk aan de Zwarte konst meest eigen zyn, als conterfeitsels, nacht- en kaarslichten, spook en toveryen, verschyningen, bloemen, vruchten, zilver, goud, porcelein, kristal, wapentuigen en kruiden. Wie zal die dingen met etsen of snyden zo eel en natuurlyk verbeelden konnen, als het door 't schraapen kan volvoerd worden?

[D'après DE LAIRESSE 1787, vol. 2, p. 649:] Cet art [ndr. gravure en manière noire] est fort propre à représenter le portrait, les effets de nuit & d’une lumière artificielle, les phantômes, les enchantements, les plantes, les fleurs, les fruits, les vases d’or, d’argent & de crystal, les armes, &c, qu’il est impossible de rendre aussi parfaitement par le burin ou par la pointe, que par le racloir.



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GENRES PICTURAUX → scène de genre

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[…] de voorwerpen die voornaamentlyk aan de Zwarte konst meest eigen zyn, als conterfeitsels, nacht- en kaarslichten, spook en toveryen, verschyningen, bloemen, vruchten, zilver, goud, porcelein, kristal, wapentuigen en kruiden. Wie zal die dingen met etsen of snyden zo eel en natuurlyk verbeelden konnen, als het door 't schraapen kan volvoerd worden?

[D'après DE LAIRESSE 1787, vol. 2, p. 649:] Cet art [ndr. gravure en manière noire] est fort propre à représenter le portrait, les effets de nuit & d’une lumière artificielle, les phantômes, les enchantements, les plantes, les fleurs, les fruits, les vases d’or, d’argent & de crystal, les armes, &c, qu’il est impossible de rendre aussi parfaitement par le burin ou par la pointe, que par le racloir.



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GENRES PICTURAUX → scène de genre

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[…] de voorwerpen die voornaamentlyk aan de Zwarte konst meest eigen zyn, als conterfeitsels, nacht- en kaarslichten, spook en toveryen, verschyningen, bloemen, vruchten, zilver, goud, porcelein, kristal, wapentuigen en kruiden. Wie zal die dingen met etsen of snyden zo eel en natuurlyk verbeelden konnen, als het door 't schraapen kan volvoerd worden?

[D'après DE LAIRESSE 1787, vol. 2, p. 649:] Cet art [ndr. gravure en manière noire] est fort propre à représenter le portrait, les effets de nuit & d’une lumière artificielle, les phantômes, les enchantements, les plantes, les fleurs, les fruits, les vases d’or, d’argent & de crystal, les armes, &c, qu’il est impossible de rendre aussi parfaitement par le burin ou par la pointe, que par le racloir.



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GENRES PICTURAUX → scène de genre

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WAnn man von der reflexion und dem Liecht zum Mahlen reden so mus der Anfang von der Sonne gemacht werden: welche/ als die Seele der Welt […] Hierdurch bekommen Luft/ Meer und Erde/ die Wolken/ Berge/ Felder/ Gebäude/ Menschen und Thiere/ alle Geschöpfe/ ihre natürliche Farbe/ die zuvor in der Finstere alle  schwarz erschienen. {Diß thut auch der Blitz/ bey finsterm Gewölke}/ und bey Nacht der bleiche Mond/ ingleichen die Liecht-Kerze und das Feuer/ mit ihrem blaulichten/ bleichen und rohten Liecht. Und solches wird/ die reflexion oder der Widerschein/ dergleichen Arbeit aber Nacht-Stücke/ genennet.

Reflexion